Hansestadt Wismar
Die Stadt Wismar liegt an der Südspitze der gleichnamigen Wismarer Bucht an der Ostseeküste. Hier münden der Fluss Köppernitz und die im künstlich geschaffene Stadtgrube welchee aus dem Mühlenteich gespeist wird, in die Hafenbecken zur Ostsee. Die später zum Kanal ausgebaute Grube fließt östlich der Altstadt in die Ostsee. Der Kanal hatte einen Höhenunterschied von 38 Metern zu überwinden und erwies sich als unwirtschaftlich und versandete in der Folge. Trotzdem bestehen bis heute Kanalpläne, zuletzt 2008 durch eine Machbarkeitsstudie, die die Kreisverwaltung Nordwestmecklenburg in Auftrag geben wollte. Hierzu fehlen aber die notwendigen Mittel zum Bau und Unterhalt der umstrittenen Wasserstraße zur Ostsee. Im Stadtgebiet befinden sich mehrere kleinere und zwei größere stehende Gewässer, der Mühlenteich und der Viereggenhöfer Teich.
Geschichte
Die Region um die heutige Hansestadt Wismar ist schon auf Grund der günstigen Lage jahrtausendealtes Siedlungsgebiet, was durch Ausgrabungen und Funde der letzten Jahre belegt wurde. Nach dem Abzug der Germanen in der Völkerwanderung war bis Ende des 10. Jahrhunderts die Region um die Wismarer Bucht von den wendischen oder slawischen Obodriten bewohnt, die nahe der Stadt beim heutigen Dorf Mecklenburg und in der Burg Ilow östlich von Wismar ihren Hauptsitz oder Wohnsitz hatten. Das nördlich von Wismar am Salzhaff gelegene Dorf Alt Gaarz wurde durch eine willkürliche, auf keine wissenschaftliche Basis gründende Entscheidung mit Verleihung des Stadtrechts am 1. April 1938 in Rerik umbenannt. Damit sollte der alte Handelsplatz Reric der Wikinger dokumentiert und gleichzeitig die Weltanschauung der Nationalsozialisten demonstriert werden. Funde aus jüngster Zeit an der Wismarer Bucht, wie etwa von Münzen um das Jahr 900 lassen vermuten, dass das im Jahr 808 zerstörte Reric (nördliche Wismarer Bucht) im 8. Jahrhundert ein bedeutender wikingischer Fernhandelsplatz an der Ostsee war, dessen Rolle später Haithabu übernahm.
Marktplatz und Rathaus
Mit 10.000m² einer der größten Norddeutschlands (exakt 100 mal 100 Meter groß). Auf der Nordseite befindet sich das Rathaus. Im Jahre 1807 stürzte der linke Flügel des spätgotischen Vorgängerbaus ein. Von 1817 bis 1819 wurde es im klassizistischen Stil wieder aufgebaut. Dabei wurden die noch brauchbaren gotischen Gebäudereste u.a. im Kellerbereich in den Neubau mit einbezogen.
Alter Schwede
Das bekannte Bürgerhaus "Alter Schwede" wurde 1380 erbaut. Im Mittelalter befanden sich im Erdgeschoss Geschäfts- und Wohnräume, darüber angeordnet Speicherböden. Als 1978 eine Gastwirtschaft in die Räumlichkeiten einzog, erhielt das Gebäude den Namen "Alter Schwede" zur Erinnerung an die Wismarer Schwedenzeit von 1648 bis 1803.
Wassertor
Das Wassertor ist das letzte von fünf Stadttoren, die mit einer vier Meter hohen Stadtmauer verbunden waren. Das Tor wurde 1450 im spätgotischen Stil errichtet. Während das Tor zur Stadtseite hin noch einen typisch spätgotischen Stufengiebel hat, wurde der um 1600 umgebaute Nordgiebel in Form eines Dreiecks gebaut. Beide Fassaden sind mit je zwei Wappen und Blenden geschmückt.