Marienkirche Klütz
Die Marienkirche in der mecklenburgischen Kleinstadt Klütz ist ein herausragendes Beispiel der backsteingotischen Architektur, das aus der Zeit des Übergangs von der Romanik zur Gotik stammt. Die Stadt Klütz und ihre Kirchengemeinde werden bereits im Ratzeburger Zehntregister von 1230 erwähnt, was die historische Bedeutung dieses Ortes unterstreicht.
Die Architektur der Marienkirche ist typisch für die Region um Wismar, jedoch deutlich imposanter als die üblichen Landkirchen in den umliegenden Dörfern Mecklenburgs. Dies ist auf die zentrale Rolle zurückzuführen, die Klütz im Klützer Winkel spielte, einem Gebiet, dessen Wälder bereits im 12. Jahrhundert von Kaiser Barbarossa der Stadt Lübeck als Holzreservat für den Haus- und Schiffbau überlassen wurden.
Der Baukörper der Kirche besteht aus einer dreischiffigen Halle mit einem Mittelteil von je drei Jochen unter Kreuzgewölben, hinter einem quadratischen Westturm, der später hinzugefügt wurde. Der Turm erstreckt sich über die gesamte Breite des Mittelschiffs. Der ungewöhnlich langgestreckte Chor besteht aus zwei nahezu quadratischen Rechtecken, die hintereinander liegen. Im Jahr 1701 wurden neue Gewölbe über die ursprünglichen gezogen, um die Stabilität zu verbessern.
Zur reichen Ausstattung der Kirche gehört ein Barockaltar aus dem frühen 18. Jahrhundert, eine reich verzierte Renaissance-Kanzel von 1587 mit den Wappen mecklenburgischer Adelsfamilien sowie das Römergestühl aus dem 15. Jahrhundert. Ein gotischer Taufstein, der 1844 auf dem Kirchhof wiederentdeckt wurde, steht im Kontrast zu einer aufwendig geschnitzten Taufe aus der Spätrenaissance, deren Gehäuse aus dem Jahr 1653 stammt. Die zweimanualige Orgel mit 20 Registern wurde im Jahr 1871 von Friedrich Wilhelm Winzer geschaffen.
Marienkirche Klütz
Von Ostern bis zum 31. Oktober ist die Kirche täglich von 10:00 bis 18:00 Uhr geöffnet und lädt zum Verweilen, Gebet, zur Besinnung und Besichtigung ein.
Kontakt
Predigerstraße 8
23948 Klütz
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