Grevesmühlen
Die Stadt Grevesmühlen gehört zum Landkreis Nordwestmecklenburg in Mecklenburg-Vorpommern und ist Sitz der Verwaltungsgemeinschaft, die die Stadt Grevesmühlen mit dem Amt Grevesmühlen-Land bildet. Die Stadt ist eines der 18 Mittelzentren des Landes. Etwa 15 Kilometer nördlich der Ostsee und dem Ostseebad Boltenhagen.
Geschichte
Grevesmühlen ist eine der ältesten Städte Mecklenburgs. Die erste urkundliche Erwähnung der Stadt Gnevesmulne bzw. Gnewismolen (Mühle des Gnev) ist für das Jahr 1226 datiert, die älteste urkundliche Erwähnung als Stadt (oppidum) war im Jahr 1262. Das Dorf soll aber bereits während der slawischen Siedlungsperiode entstanden sein. Deutsche Kolonisten bauten das slawische Dorf zur Stadt aus. Die Kirche wurde bereits 1230 im Ratzeburger Zehntregister erwähnt, welches die damals zum Bistum Ratzeburg gehörenden Ortschaften geordnet nach Kirchspielen auflistet. Neben der bereits 1279 erwähnten Burg am Marktplatz und dem 1345 erstmals erwähnten Schloss, welches nach dem Großfeuer am 15. Juni 1659, das fast die gesamte Stadt zerstörte, nicht wieder aufgebaut wurde, besaß die Stadt nachweislich ein Münzprägerecht von 1525 bis 1567.
Die mittelalterliche Stadtbefestigungsanlage (13. Jahrhundert) mit Mauer, Wiekhäusern, drei Stadttore (Wassertor und die Doppeltore Wismarsches und Lübsches Tor, 18.–19. Jahrhundert), Außengraben und Wall sind zu Beginn des 19. Jahrhunderts abgerissen, jedoch am Stadtgrundriss noch ablesbar. Die Burg und die große Stadtbefestigung sind Beleg für die Bedeutung der Stadt in dieser Zeit.
Sehenswürdigkeiten
- Die frühgotische Stadtkirche St. Nikolai wurde im 13. Jahrhundert als dreischiffige Hallenkirche in Backsteinen errichtet.
- Fachwerkhäuser aus dem 18. und 19. Jahrhundert: beispielsweise die Markt-Apotheke (um 1800), das „Älteste Haus“ in der Großen Seestraße 1 (1660), Wohnhäuser August-Bebel-Straße 21, Große Alleestraße 10, sowie in der Hinterstraße und Schulstraße
- Gründerzeitgebäude: Postamt in der August-Bebel-Straße, Speicher im Mönchhof (Ende 19. Jh.), Schule in der Kleinen Alleestraße (1899), Gebäude der ehem. Malzfabrik (1893–1898)
- Das ehemalige Amtshaus am Standort des früheren Schlosses, ursprünglich 1786 bis 1790 ein „fürstliches Haus“, 1821 bis 1928 „Amtshaus“, 1928 bis 1952 Rathaus, 1952–1995 Polizeihaus, 1965 Abriss und Wiederaufbau, 1995 bis 1997 Totalsanierung, heute Amtsgericht
- Der jetzige Sitz der ARGE Nordwestmecklenburg, Goethestraße 1, erstellt 1921 nach Plänen von Karl Krämer; früher Domanialamt, dann Finanzamt, dann Polizeihaus, dann Kommandantur der Roten Armee und bis 1994 umfassend modernisiert.
- Das Museums- und Vereinshaus am Kirchplatz, das aufgrund der gelungenen Kombination von Alt und Neubauten 2006 den Sonderpreis „Stadtumbau“ des Landes Mecklenburg-Vorpommern im Rahmen des Landesbaupreises erhielt.
- 1989/91 entstand die katholische Niels-Stensen-Kirche.